Umwelt-Campus Birkenfeld und OIE testen recycelte Rotorblätter

In einem Pilotprojekt testen der Umwelt-Campus Birkenfeld und die OIE eine Mini-Windkraftanlage, die recycelte Rotorblätter aus regionalen Industrieabfällen nutzt. Im Rahmen seiner Masterarbeit hat Lukas Korsch sich dazu intensiv mit der Forschung und Entwicklung von möglichen Zwei-Blatt-Rotoren für die Propeller beschäftigt. Die OIE hat das Projekt finanziell unterstützt und übernimmt anschließend die Testphase der Stromerzeugung.

Korsch hat drei verschiedene Rotorblattformen entworfen, um den geringsten Strömungswiderstand zu ermitteln und die Energieerzeugung im Vergleich zu herkömmlichen Rotorblättern beizubehalten. Nach intensiver Forschung und einigen Tests hat er virtuell die beste Variante entworfen. Den recycelten Kunststoff aus Industrieabfällen hat Korsch dann im Labor für additive Fertigung von Professor Michael Wahl am Umwelt-Capus Birkenfeld zu Filament, einer Textilfaser mit praktisch unbegrenzter Länge, verarbeitet. Mittels 3D-Druck entstanden im Anschluss die Rotorblätter mit einer Länge von jeweils knapp 90 Zentimetern. Besonders bemerkenswert ist die Wetterbeständigkeit und UV-Resistenz der speziellen Kunststoffmischung, die für den Außeneinsatz optimiert wurde.

Der Prototyp der Mini-Windkraftanlage wird nun bei der OIE einer umfangreichen Testphase bei Wind und Wetter unterzogen, um seine Funktionalität und den Energieertrag zu prüfen. "Die Testphase ist entscheidend für die Weiterentwicklung und Validierung unseres Prototyps", sagt Lukas Korsch, der die Entwicklung maßgeblich vorangetrieben hat. "Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und hoffen, dass dieser Prototyp einen Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung leisten kann." Thomas Johann, OIE Vorstand, ergänzte: "Die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Industrie erweist, welches Potenzial in innovativen Ideen und nachhaltiger Technologie steckt. Die umfangreiche Testphase wird nun zeigen, ob die recycelten Rotorblätter auch in der Praxis geeignet sind".