Idar-Oberstein,
23
Oktober
2018
|
08:37
Europe/Amsterdam

Schnelles Internet für Herrstein

  • Spülbohrung schont Umwelt
  • Schweres Gerät im Einsatz

Eine flächendeckende Breitbandversorgung im ländlichen Bereich ist in das A und O. Damit die Gemeinde Herrstein auch an das schnelle Netz angeschlossen werden kann, verlegt der OIE-Verteilnetzbetreiber Westnetz derzeit insgesamt circa 13,5 Kilometer Glasfaserkabel. Tiefer und immer tiefer versinkt das metallene Bohrgestänge im schlammigen Erdreich und bohrt sich Meter für Meter zu seinem Ziel. Klaus Bühl, Netzplaner beim OIE Verteilnetzbetreiber Westnetz, war vor Ort, um sich auf der Baustelle umzuschauen.

Hier werden mit Hilfe des Spülbohrverfahrens Rohre zwischen der Umspannanlage Kirn-Sulzbach und Herrstein verlegt, um den stetig wachsenden elektrischen Leistungsbedarf auch in Zukunft genüge zu tragen und den Breitbandausbau in der Verbandsgemeinde Herrstein voran zu treiben.

Das Verfahren

Hinter der Horizontalspülbohrtechnik verbirgt sich augenscheinlich nur ein kleines Gerät mit einem metallenen Bohrgestänge, das so ähnlich aussieht, wie ein Bagger. Doch der Effekt ist groß. „Zuerst wird die Pilotbohrung mittels Ortungssystem zielgenau durchgeführt und mit einem dünneren Gestänge vorgebohrt. Das Bohrgestänge wird Stück für Stück verlängert und die verdrängte Erde ausgespült. Der Bohrer bohrt sich so circa 100 Meter bis zu seinem Ziel“, erklärt Bühl. Der Spülbohrfahrer wird von seinem Kollegen dabei unterstützt, der mit dem Ortungsgerät den Verlauf und die Tiefe der Bohrung überwacht. Nach der Pilotbohrung erhält der Bohrer einen neuen, dickeren Aufsatz, um das Bohrloch auszuweiten. Nach dem Ausweit-Vorgang wird an dem Bohrer das Kabelschutzrohr befestigt und durch das Bohrloch gezogen. In das Kabelschutzrohr werden später die Glasfaserkabel eingezogen. „Das Spülbohrverfahren schont die Oberfläche, da diese nicht geöffnet werden muss und spart Zeit und Kosten“, berichtet Bühl weiter. Die Dienstleistungsfirma, die vom Verteilnetzbetreiber mit der Bohrung beauftragt wurde, hat reichlich Erfahrung mit dem Verlegen von Versorgungsleitungen.

Mit Highspeed ins Internet

Die Maßnahme in Herrstein ist weitestgehend abgeschlossen. Insgesamt wurden drei Bohrungen durchgeführt. Von der Feuerwehr bis zum Dorfladen bohrte sich das Spezialgerät circa 100 Meter durch das Erdreich. Eine zweite, zusätzliche Bohrung wurde von der Feuerwehr bis zur Verbandsgemeindeverwaltung durchgeführt, damit auch diese an das schnelle Datennetz angeschlossen werden kann. Die dritte Bohrung wurde am Ortsausgang durchgeführt. Hier kam das spannende und umweltfreundliche Verfahren zum Einsatz, um die 20 kV-Leitung in die Erde zu verlegen. Gleichzeitig wurden die Glasfaserkabel für die Breitbandanbindung mitverlegt. Das Highspeed Internet mit Download Geschwindigkeiten von bis zu 120 Megabit pro Sekunde wird voraussichtlich im Frühjahr 2019 Verfügbar sein.

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