Idar-Oberstein,
04
Oktober
2023
|
11:31
Europe/Amsterdam

Revision im OIE Biomasseheizkraftwerk

Zusammenfassung
  • Anlage in Hoppstädten-Weiersbach wird überprüft
  • Arbeiten bis Kalenderwoche 42 vorgesehen

Fast könnte man das geschäftige Treiben im OIE Biomasseheizkraftwerk in Hoppstädten-Weiersbach gerade mit einem Ameisenhaufen vergleichen. Beim Vor-Ort-Termin sieht man in allen Gebäudeteilen und an den Außenanlagen zahlreiche Mitarbeiter von verschiedensten Unternehmen. Gut organisiert und strukturiert gehen sie ihrer Arbeit nach. Ihre Mission: Sie prüfen das Kraftwerk auf Herz und Nieren und führen eine der regelmäßigen Revisionen durch. „Im Moment arbeiten gerade rund 50 Mitarbeiter von circa zehn bis 15 Dienstleistern inklusive unserer eigenen Mitarbeiter gleichzeitig hier. Wir führen jährlich zwei bis drei kleinere Revisionen durch, solch aufwendige jedoch alle fünf Jahre“, sagt Günter Schiffmann, der „seine“ Anlage bis ins Detail kennt. Schließlich ist sie so etwas wie Schiffmanns „Baby“: Seit über 20 Jahren ist er in Idar-Oberstein bei der OIE beschäftigt, seit acht Jahren Leiter des Biomasseheizkraftwerks.

Bereits vor einem Jahr begannen die Planungen zur Revision, die am 15. September startete und voraussichtlich in der 42. Kalenderwoche beendet sein wird. Während dieser Zeit erzeugt die für die angeschlossenen Kunden benötigte Wärme ein Ersatzkessel, die Stromerzeugung hingegen ist ausgesetzt. „Davon merken unsere Kunden aber nichts. Sie sind wie gewohnt zuverlässig mit Wärme versorgt“, erläutert Schiffmann weiter. Eines der größeren Projekte innerhalb der Überprüfung ist der Ausbau der Turbine, von der zurzeit nur noch das Unterteil zu sehen ist. Der Turbinenläufer selbst wird in Rumänien gewuchtet, überprüft, Befunde werden gesichtet, wenn Teile defekt sind, werden diese ausgetauscht.

Besonders spannend ist auch die Reinigung des Luft-Kondensators, der dafür zuständig ist, den Dampf wieder zu verflüssigen. Sein Inneres wird von einem spezialisierten Dienstleistungsunternehmen mit Backpulver- und Sodastrahlen gereinigt, was auch in vielen Haushalten als „Wunderwaffe“ gegen Verunreinigungen gilt.

Auch der sogenannte Überhitzer, der den Dampf in der Anlage erzeugt, wird erneuert. Das ist regelmäßig alle fünf Jahre fällig. „Dieser Dampferzeuger besteht aus Rohrschlagen, aneinandergereiht würden sie von hier bis fast nach Heimbach reichen“, sagt der Kraftwerksleiter. Die Rohre sind mit einer Nickelschicht überzogen, der über die Jahre die Rauchgasströme innerhalb des Kessels zusetzen. Die Folge: Die Rohre korrodieren nach und nach und müssen ausgetauscht werden. „Diese hier haben jetzt neun Jahre gehalten“, so Schiffmann weiter. Die Rohrschlangen sind zu großen Feldern miteinander verbunden, die durch einen Kran auf ein Plateau in 17 Metern Höhe – es wurde extra für die Revision aufgestellt – gehoben und dann von oben in den Kessel eingelassen werden. Außerdem im Blick haben die Mitarbeiter die Filteranlage und den Kratzkettenförderer. Das Transportband, das die Holzhackschnitzel aus der Lagerhalle in den Kessel befördert, geht rund 28 Meter vom Boden aus am Gebäude hoch und wurde bereits von zwei Kränen gleichzeitig aus der Anlage gehoben und erneuert.

Der Generator, der die Bewegungsenergie der Turbine in elektrische Energie umwandelt, wird gerade noch inspiziert und vermessen, die Reinstwasseranlage für die Bereitstellung und Aufbereitung des Kesselwassers wird ausgetauscht. „Es gibt natürlich noch viele kleinere Maßnahmen, die von den Kollegen umgesetzt werden. Nach den Arbeiten geht unser Hauptkessel wieder in Betrieb und auch die Stromerzeugung wird wieder aufgenommen. Ich glaube, dann sind wir alle froh, wenn die nächste große Revision erst in fünf Jahren wieder ansteht“, resümiert der Leiter des Biomasseheizkraftwerks.

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