Idar-Oberstein,
04
Mai
2016
|
00:00
Europe/Amsterdam

OIE hält bei Energiewende weiter Kurs

  • Erfolgreiches Geschäftsjahr 2015
  • Ausbau der regionalen Energienetze auf gutem Weg
  • OIE ECarSharing startet im Juli

„Die OIE blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück. Die Investitionen in die Netze zeigen Wirkung, der Absatz konnte gesteigert, neue Angebote platziert werden. Wir freuen uns, dass wir auf einem guten Weg sind und halten weiter Kurs“, sagten Rainer Boost, Vorstand der OIE und Joachim Busch, Leiter Kommunale Betreuung OIE, beim diesjährigen Jahres-pressegespräch. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2015 hat das Unternehmen 266 Gigawattstunden (GWh) Strom, 177 GWh Gas und 101 GWh Wärme an seine Kunden geliefert. Der Energieliefermenge steht ein Umsatz von insgesamt 99 Millionen Euro gegenüber. 

OIE erzeugt regionale Wertschöpfung

Für Einkäufe, Auftragsvergabe, Löhne, Gehälter und Rentenzahlungen gibt die OIE jährlich rund 26 Millionen Euro aus. Ein großer Teil davon schlägt sich als in der Region verbleibende Kaufkraft nieder und trägt zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei. An Konzessionsabgaben, Dividenden und Gewerbesteuern, an denen Städte und Gemeinden teilhaben, wendet das Unternehmen rund 2,2 Millionen Euro pro Jahr auf. Neben der Beschäftigung von etwa 200 für die OIE tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, absolvieren derzeit 21 junge Menschen ihre Ausbildung am OIE Standort. Das Mitarbeiterprogramm „OIE macht’s möglich!“ hat innerhalb von zehn Jahren für die Umsetzung von über 390 sozialen Projekten mit einer Fördersumme von über 750.000 Euro gesorgt. Und an Ideen mangelt es den Mitarbeitern bei ihrem Engagement für Kommunen, Einrichtungen und Vereine nicht: Auch die zum zehnten Jubiläum zugesagten zusätzlichen zehn Projekte sind schon beantragt und genehmigt. Hinzu kommen rund 625.000 Euro, die in den letzten fünf Jahren als Sponsoring von regionalen Aktionen und Aktivitäten zur Verfügung gestellt wurden. 

Erneuerbare Energien-Anlagen am OIE-Netz

Größter Einspeiser aus erneuerbaren Energien in der Region bleibt das Biomasseheizkraftwerk des Energiedienstleisters in Hoppstädten-Weiersbach. Bei den Windenergieanlagen steigerte sich im Jahr 2015 die Anzahl der bis heute angeschlossenen Anlagen um drei auf insgesamt 54 mit 102 Megawatt Einspeiseleistung. Derzeit sind 2.300 Photovoltaik-Anlagen mit 37 Megawatt Einspeiseleistung am OIE Netz angeschlossen. Außerdem speisen fünf Wasserkraftanlagen, sieben Biomasseanlagen und zwei Deponiegasanlagen erneuerbare Energien ein. Insgesamt ergibt sich daraus eine Summe von 2.370 dezentralen Erzeugungsanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 150 Megawatt. 

Netzinvestitionen und –aufwendungen auf hohem Niveau

In den vergangenen fünf Jahren stellte die OIE rund 102 Millionen Euro für den Erhalt, den Ausbau und die Modernisierung der Strom-, Gas-, Breitband-, Wärmenetze und –anlagen in der Region zur Verfügung. „Dabei haben wir etwa 95 Kilometer neue Mittelspannungs- und circa 48 Kilometer neue Niederspannungskabel gelegt. Beim Ausbau des schnellen Internets sind wir hochaktiv, hier etabliert sich zusätzlich zu Strom, Gas und Wärme eine vierte Sparte, die die Region voranbringt“, erläuterte Boost die Maßnahmen. In 55 Ortsgemeinden hat die OIE bisher 152 Kilometer eigene Leerrohre für Glasfaserkabel gelegt. Alleine im Jahr 2015 sind 31 Kilometer Glasfasernetz entstanden, 3.100 Einwohner und 51 Gewerbe- und Industriekunden konnten an das schnelle Internet angebunden werden. Im Jahr 2016 ist der Bau von weiteren 59 Kilometern Glasfasernetz geplant. Damit können rund 15.000 Einwohner sowie weiteren Gewerbe- und Industriekunden angeschlossen werden. Erschlossen werden die Städte Birkenfeld und Baumholder, die Idar-Obersteiner Stadtteile Georg-Weierbach und Nahbollenbach sowie die Gemeinden Rhaunen, Ruschberg, Heimbach, Berglangenbach, Leitzweiler, Hoppstädten-Weiersbach und Sienhachenbach. Im Bereich Strom werden zahlreiche Mittelspannungs-Freileitungen durch Erdkabel ersetzt. Die im letzten Jahr errichteten automatisierten Ortsnetzstationen in Oberreidenbach und Wirschweiler werden an das Netz angebunden, in Niederbrombach wird eine weitere Station mit der Technik ausgestattet. In Birkenfeld und Idar-Oberstein erneuert die OIE Leitungsabschnitte ihres Gasnetzes und nimmt Netzerweiterungen vor. „Erst kürzlich wurde uns der Vier-Jahres-Vertrag zum Betrieb und zur Wartung der Idar-Obersteiner Straßenbeleuchtung wieder übertragen. Damit sind wir in unserem Gebiet fast vollständig von den Kommunen mit dieser Dienstleistung beauftragt“, erläutert Boost weiter. Flächendeckend rüstet das Unternehmen die Straßenbeleuchtung in den Gemeinden auf energiesparende LED (Licht-emittierende-Dioden)-Technik um. Der Idar-Obersteiner Nahwärmeverbund mit OIE, Hallenbad, Polizei Finanz- und Zollamt ist betriebsbereit und startet Mitte des Jahres. Im Heizwerk Baumholder und im Biomasseheizkraftwerk in Hoppstädten-Weiersbach nehmen die Wärmespezialisten der OIE ständig Optimierungen vor. Zudem hat das Unternehmen den Nahwärmeverbund in der Stadt Hermeskeil erfolgreich umgesetzt und führt den Betrieb und die Abrechnung mit den Endkunden dienstleistend durch. Ebenfalls von der OIE werden die Einrichtungen am Nürburgring mit Wärme aus dem dortigen Biomasseheizwerk versorgt. Die Wärmeversorgung der ehemaligen US-Housing Neubrücke konnte die OIE vollständig wieder in der ursprünglichen Größenordnung in Betrieb nehmen. Dazu zählt auch die langfristige Versorgung der Oak-Garden-Gebäude und des geplanten Business-Centers am Umwelt-Campus Birkenfeld. 

Vertrieb auf Wachstumskurs

Die OIE hat ihr Produktportfolio weiter ausgebaut. Sie bietet ein breites Produkt- und Dienstleistungsspektrum für jeden Bedarf an und besondere Rahmenverträge für gewerbliche Kunden. Für Geschäftskunden hält sie individuelle Angebote bereit. „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr gute Nachrichten für unsere verschiedenen Kundengruppen haben. Trotz deutlich gestiegener staatlicher Umlagen und Abgaben können sie sich auf stabile Preise im Jahr 2016 verlassen. Wir sind effizient unterwegs, haben die Beschaffung optimiert und werden auch weiterhin alles tun, um durch eine für die Kunden günstige Strategie attraktive Konditionen zu ermöglichen“, führte Boost im Gespräch aus. Im Bereich des schnellen Internets für OIE Kunden ist RWE Highspeed der Dienstanbieter. Hier gibt es verschiedene attraktive Telefon- und Internetprodukte mit Übertragungsraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde im privaten und sogar bis zu sechs Gigabit pro Sekunde im industriellen Bereich. OIE Strom- und Gaskunden erhalten einen Preisnachlass. Erneut hat der TÜV Süd das Unternehmen mit der Note „sehr gut“ in den Bereichen Servicequalität und Kundenzufriedenheit ausgezeichnet. Gefragt sind auch die Netzdienstleistungen des Unternehmens. So lassen bereits knapp 60 Geschäftskunden ihre Trafostationen durch die OIE warten und auch die technischen Dienstleistungen durch regenerative Energieneinspeiser, wie Windanlagenbetreiber, werden verstärkt nachgefragt. Die automatisierte Haussteuerung „SmartHome“ mit ihren vielfältigen Ausprägungen erfährt immer größere Beliebtheit, einzelne Komponenten bietet das Unternehmen in seinem Energieladen in der Idar-Obersteiner Fußgängerzone an. Die OIE Card hat sich etabliert, das Partner-Netzwerk zum Vorteil der Kunden wird weiter ausgebaut. „Mit der OIE Card sind wir nun auch auf Facebook und suchen damit erstmals über Social-Media den Dialog mit unseren Kunden“, informierte der Vorstand weiter. Ein „Selfie-Wettbewerb“ wurde gestartet, bei dem die Teilnehmer attraktive Preise gewinnen und sich mit ihrem Selbstporträt im OIE Familienkalender 2017 verewigen können. Die Treue-Aktion „Für dich. Für uns. Für die Region.“ zur Stärkung des regionalen Einzelhandels verzeichnet über 100 teilnehmende Partner. 50.000 Sammelhefte wurden ausgegeben, jedes vollständig gefüllte Heft generiert dem Einzelhandel einen Umsatz von 200 Euro.

OIE ECarSharing für die Region

Nachdem die OIE vor Jahren die ersten umgebauten Elektroautos (Karabags), einen Fiat 500 und einen Fiat Fiorino angeschafft hatte, entschied sich das Unternehmen zum Kauf eines Renault ZOE und eines Renault Twizy für den eigenen Fuhrpark und um Testfahrten für Bürger, Firmen und Kommunen zu ermöglichen. Nun wird die E-Auto-Flotte um einen BMWi3 REX erweitert. Statt eines herkömmlichen Kaufs oder eines Leasings, hat die OIE sich jetzt für ein anderes System entschieden: Das ECarSharing. Das Fahrzeug soll mit anderen geteilt, diese Art des Fahrens bekanntgemacht und gefördert werden. CarSharing gepaart mit Elektromobilität kann ein wichtiger Beitrag zu umweltbewusster Fortbewegung sein. Elektrofahrzeuge sind ideal für die Region, weil sie kein CO2 ausstoßen, kaum Lärm produzieren und platzsparend geparkt werden können. Der BMW vermittelt mit seiner Reichweite von 150 Kilometern elektrisch und über 150 Kilometern mit Benzin über Range Extender die komplette Bandbreite des unbeschwerten, elektromobilen Fahrens mit viel Spaß und überzeugendem Design. „Das OIE ECarSharing wird voraussichtlich ab dem 1. Juli einsatzbereit sein. Interessierte können sich über ein Buchungs-System einmalig registrieren, ihren Vertrag ausdrucken, im OIE Energieladen abgeben und erhalten dann eine CarSharingCard, die noch freigeschaltet werden muss. Danach kann das Fahrzeug jederzeit über das Buchungs-System gebucht werden, sofern es frei ist. Bei Übernahme des BMWi3 hält der Fahrer zum Öffnen einfach seine Drive-Card an den Transponder in der Windschutzscheibe. Im Anschluss kann das Fahrzeug jederzeit mit dem Fahrzeugschlüssel geöffnet und wieder verschlossen werden. Bei Fahrtende wird das Fahrzeug wieder am Stellplatz vor dem OIE Verwaltungsgebäude abgestellt“, erklärte Busch das System. Bei der Registrierung fallen einmalige Kosten in Höhe von 40 Euro an, von denen 20 Euro Fahrguthaben sind. Für OIE Kunden entfällt die einmalige Registrierungsgebühr von 20 Euro. Mit einem Stundenpreis ab 4,90 Euro und einem Tagespreis ab 45 Euro sei das Angebot auch vom Preis her äußerst attraktiv, so der Leiter der Kommunalen Betreuung.