Idar-Oberstein,
29
März
2017
|
14:58
Europe/Amsterdam

Fürsorger der Region

  • OIE treibt Maßnahmen und Lösungen für Energiewende voran
  • Intelligente Netztechnologien im Einsatz
  • Ausbau OIE ECarSharing und E-Ladesäulennetz

„Die OIE blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 zurück. Die Investitionen in die Netze zeigen Wirkung, die Absatzzahlen überzeugen, unsere neuen Angebote werden gut angenommen. Wir wollen ein ganzheitlicher Fürsorger der Region sein und freuen uns über das Vertrauen, das uns unsere Kunden schenken“, sagten Rainer Boost und Ulrich Gagneur, Vorstände der OIE, beim diesjährigen Jahrespressegespräch. „Gleichwohl stehen wir auch vor Herausforderungen, denn wir erleben ein Jahrzehnt tiefgreifender Umbrüche des Energiesystems.“ Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2016 hat das Unternehmen 249 Gigawattstunden (GWh) Strom, 171 GWh Gas und 98 GWh Wärme an seine Kunden geliefert. Der Energieliefermenge steht ein Umsatz von insgesamt 94 Millionen Euro gegenüber.

OIE stellt sich auf zweite Phase der Energiewende ein

„Die Energiezukunft ist grün, dezentral und digital“, zeigte sich Boost zu Beginn des Gesprächs überzeugt. Denn drei Megatrends verändern den Energiesektor weltweit, besonders aber in Europa und in Deutschland. Sie sind die Treiber der Energiewende, ausschlaggebend für künftige Schritte und betreffen auch die Region: Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung. Dabei geht es um die Reduzierung des CO2-Umsatzes, um verbrauchsnahe Energieerzeugung und um die zunehmende Vernetzung der Energiewirtschaft. „Uns ist es wichtig, unsere Kunden auf dem Weg vom reinen Konsumenten bis hin zum sogenannten Prosumer zu begleiten. Als Prosumer nehmen Verbraucher aktiv am Energiemarkt teil, das heißt zum Beispiel, dass ein Hauseigentümer über seine Fotovoltaikanlage Strom erzeugt, aber auch aus dem Netz Strom bezieht, wenn die Sonne einmal nicht scheint“, erklärte der OIE-Vorstand. Das Stromsystem werde derzeit „auf den Kopf gestellt“, Stromleitungen, die früher sinnbildlich Einbahnstraßen darstellten, seien nun plötzlich Straßen mit Gegenverkehr. Dafür sei die OIE mit intelligenter Netztechnik gut gerüstet.

Erneuerbare Energien-Anlagen am OIE-Netz

Größter Einspeiser aus erneuerbaren Energien in der Region bleibt das Biomasseheizkraftwerk des Energiedienstleisters in Hoppstädten-Weiersbach. Bei den Windenergieanlagen steigerte sich im Jahr 2016 die Anzahl der bis heute angeschlossenen Anlagen um vier auf insgesamt 58 mit 117 Megawatt Einspeiseleistung. Derzeit sind 2.329 Photovoltaik-Anlagen mit 38 Megawatt Einspeiseleistung am OIE Netz angeschlossen. Außerdem speisen sieben Biomasseanlagen, fünf Wasserkraftanlagen, und zwei Deponiegasanlagen erneuerbare Energien ein. Insgesamt ergibt sich daraus eine Summe von 2.400 dezentralen Erzeugungsanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von fast 166 Megawatt.

OIE-Netze sind fit für die Zukunft

In den vergangenen fünf Jahren stellte die OIE rund 100 Millionen Euro für den Erhalt, den Ausbau und die Modernisierung der Strom-, Gas-, Breitband-, Wärmenetze und –anlagen in der Region zur Verfügung. In ihrem Stromnetz hält zunehmend intelligente Technologie Einzug: Systemdienstleistungen halten, unbemerkt vom Verbraucher, die Frequenz und Spannung im zulässigen Bereich, erleichtern die Wiederherstellung der Versorgung nach Störungen, koordinieren den Netz- und Systembetrieb und begrenzen Spannungseinbrüche bei einem Kurzschluss. In 60 Ortsgemeinden hat die OIE bisher 230 Kilometer eigene Leerrohre für Glasfaserkabel gelegt. Davon sind schon etwa 100 Kilometer mit Glasfaser belegt, mit denen das Unternehmen in 20 Gemeinden und darüber für 20.000 Einwohner eine moderne Breitbandanbindung mit schnellen Datenraten ermöglicht. In Birkenfeld und Idar-Oberstein erneuert die OIE Leitungsabschnitte ihres Erdgasnetzes und nimmt Netzerweiterungen vor. „Mit unseren Wärmenetzen und –anlagen erfüllen wir höchste Maßstäbe, sei es mit dem Biomasseheizkraftwerk in Hoppstädten-Weiersbach, das kontinuierlich modernisiert wird, mit dem Nahwärmeverbund Idar-Oberstein, den wir im letzten Jahr erfolgreich in Betrieb genommen haben, unserem Heizwerk in Baumholder oder sei es mit unseren Netzen und Anlagen außerhalb unseres angestammten Gebietes“, zeigte sich Boost überzeugt. Für 2017 plant das Unternehmen die Erneuerung der Unterstationen im Netz Baumholder und den weiteren Ausbau der Wärmeversorgung sowie des CCN-Business-Centers des Oak Gardens. Und auch im Bereich der Straßenbeleuchtung ist die OIE innovativ unterwegs: Zug um Zug wird in den Kommunen auf energiesparende LED-Technik umgestellt. 1.200 Leuchten sind bereits umgerüstet, in den nächsten drei Jahren ist die Umrüstung von weiteren 4.000 Leuchten geplant.

Vertrieb auf Wachstumskurs

Dass die OIE die Zeichen der Zeit erkannt hat, visualisiert sie ab sofort auch mit der Neugestaltung ihres Markenauftritts: Er ist prägnant, flexibel und zukunftsgewandt. Die bunten, frischen Farben sollen zeigen, dass sich auch im Tun der OIE neue Wege eröffnen, die sie geht, ohne zu vergessen, wo sie herkommt. „Wir richten unser Handeln nicht an der Branche aus, sondern fragen: Was dient dem Wohl und den Bedürfnissen unserer Kunden? Der Kunde mit seinen Bedürfnissen, eingebettet in seine Situation im Haushalt, in Gewerbe, in Unternehmen und im Markt, steht dabei im Vordergrund. Dabei sehen wir es als unsere Aufgabe an, zunächst zu verstehen, was unsere Kunden bewegt. Dann kümmern wir uns darum, wie und ob wir mit unseren Produkten und Dienstleistungen unterstützen können und damit zum Problemlöser werden, der Mehrwerte schafft“, erläuterte Vorstand Gagneur die vertrieblichen Perspektiven der OIE. Für seine Strom- und Erdgaskunden bietet der Dienstleister bedarfsgerechte Produkte und Services. Förderprogramme, wie die aktuell gestarteten „Raustauschwochen“, bei denen Kunden beim Einbau einer neuen Erdgasheizung bis zu 400 Euro Zuschuss erhalten, werden regelmäßig aufgelegt. Mit innogy Highspeed gibt es für OIE Kunden verschiedene attraktive Telefon- und Internetprodukte. „Unser Produktportfolio ergänzen wir mit Vorteilsangeboten über unsere Kundenkarte, die bisher von über 2.000 Kunden beantragt wurde. Dazu kommt ein regelmäßiger elektronischer Newsletter, der über vielfältige Themen aus dem Energiebereich informiert. Und unsere neue farbenfrohe Gestaltung steht fürs Impulsgeben, für die Inspiration, für das Lebendige und für das, was die OIE und ihre Muttergesellschaft innogy aus unserer Sicht in der Energiezukunft ausmachen: Vielschichtigkeit und Dynamik, Nähe, Partnerschaft und Sympathie “, so Gagneur.

Elektromobilität und kostenfreie WLAN-Hotspots

Die OIE hat ihr ganzheitliches eMobility-Konzept weiter ausgebaut. Es umfasst das Förderprogramm „ePioniere gesucht“, über das Kunden, die sich ein Elektroauto anschaffen, zusätzlich zur staatlichen Förderung von bis zu 4.000 Euro noch 1.000 Euro vom Energieversorger erhalten. Hinzu kommt der Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur. Hier errichtet das Unternehmen noch im Jahr 2017 sieben zusätzliche Standorte in Idar-Oberstein und allen Verbandsgemeinden, um das Netz zu verdichten. Auch das im vergangenen Jahr begonnene ECarSharing wird mit Partnern ausgeweitet. Eine der ersten Kooperationen mit neuen Sharing-Standorten ist mit dem Null-Emissions-Mobilitätszentrum (NEMo) am Umwelt-Campus Birkenfeld geplant, das sich zur Aufgabe gemacht hat, relevante Klimaschutz- und Energieeinsparpotenziale sowie die damit verbundenen regionalen Wertschöpfungseffekte in der Nationalparkregion Hunsrück-Hochwald zu nutzen. Schnelles Internet bietet das Unternehmen überall da an, wo es möglich ist. Was jedoch vielfach im europäischen Ausland eine Selbstverständlichkeit ist, bleibt in der Region teilweise noch auf der Strecke: Kostenlose WLAN-Hotspots im öffentlichen Raum. Wer freies WLAN an öffentlichen Plätzen, in kommunalen und sozialen Einrichtungen anbieten kann, ist klar im Vorteil. Die OIE unterstützt nun Kommunen bei der Planung und Umsetzung von WLAN-Netzen. So wurde in der Obersteiner Fußgängerzone am OIE Energieladen bereits ein kostenfreier WLAN-Hotspot über Freifunk eingerichtet, ein weiterer Hotspot befindet sich noch in Abstimmung. Auch in der Stadt Birkenfeld befindet sich ein WLAN-Hotspot in Planung. Bei kommunalem Interesse sind weitere Umsetzungen möglich.

Wissen vor Ort halten

„Alle, denen die Zukunft der Region am Herzen liegt, sind durch die demografische Entwicklung gefordert, die Attraktivität von Dörfern und Städten für junge Familien und deren Nachwuchs durch gemeinsame Initiativen zu sichern. Dazu tragen auch die OIE und ihr Verteilnetzbetreiber Westnetz bei: Neben der Beschäftigung von etwa 200 für die OIE tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten wir Jugendlichen mit qualifizierten Ausbildungsplätzen in der Ausbildungsstätte am OIE-Standort die Chance, in ihrer Heimat zu arbeiten und zu lernen“, zeigte Gagneur auf. In diesem Jahr feiert das Unternehmen das 40jährige Jubiläum seiner Ausbildungsstätte, die am 1. September 1977 eröffnet wurde. Bis heute absolvierten insgesamt 206 gewerbliche Azubis dort ihre Ausbildung. Am 2. September 2017 lädt die OIE alle Interessierten zu einem Tag der offenen Tür mit Jubiläumsfeier ein. Ein abwechslungsreiches Programm, mit Vorstellung der Ausbildung, Spaß und Unterhaltung für Groß und Klein, soll keine Wünsche offen lassen. „Wir freuen uns sehr auf zahlreiche Besucher“, schloss der Vorstand das Jahrespressegespräch ab.

OIE - HIER. GEMEINSAM. JETZT. Die OIE AG ist der regionale Energieversorger für die sichere und zuverlässige Lieferung von Energie und Service im Landkreis Birkenfeld und Teilen des Landkreises Kusel. Sie bietet ihren Kunden Strom, Gas, Wärme und damit verbundene Dienstleistungen aus einer Hand. Vor Ort gestalten wir die Energie-Zukunft der Region gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern.