Nachhaltige Energieversorgung seit zwei Jahrzehnten

Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2003 hat das OIE Biomasseheizkraftwerk (BHKW) in Neubrücke unermüdlich zur Umstellung auf eine grüne Zukunft beigetragen und gilt als eine der größten Anlagen seiner Art in der Region. Die benötige Biomasse, sogenannte Holzhackschnitzel, mit der das Kraftwerk befeuert wird, stammt überwiegend aus einem Umkreis von 150 Kilometern. Daraus erzeugt die Anlage nun schon seit 20 Jahren nachhaltige Wärme und regenerativen Strom und trägt zur Energiewende bei.

Das Jubiläum des Biomasseheizkraftwerks ist ein besonderer Meilenstein für die OIE. Sie investiert kontinuierlich in die Modernisierung und Optimierung ihrer Anlagen und hat mit dem BHKW in Neubrücke seit seinem Bestehen mehr als 500.000 Tonnen CO2 vermieden. „Durch die ständigen technischen Verbesserungen, die im Lauf der Jahre eingeführt worden sind, haben wir es geschafft, das Heizkraftwerk zu einer der erfolgreichsten und effektivsten Anlagen zur Nutzung von Holzhackschnitzeln zu entwickeln“, erläuterte Kraftwerksleiter Günter Schiffmann stolz.

 Als am 1. April 2003 das OIE Biomasseheizkraftwerk in Neubrücke, einem Ortsteil der Ortsgemeinde Hoppstädten-Weiersbach, seinen Betrieb aufnahm, wurden die engagierten Pläne des Energiedienstleisters vielerorts noch belächelt, teilweise sogar mit einem Kopfschütteln quittiert. Obwohl erst 20 Jahre her, steckte die Energiewende damals noch in den Kinderschuhen. OIE Vorstand Thomas Johann berichtete: „Für uns hat das Biomasseheizkraftwerk einen ganz besonderen Stellenwert. Auch als wir es übernommen hatten, kann man schon sagen, dass wir damals zu den Pionieren bei Anlagen dieser Art gehörten. In Rheinland-Pfalz und in unserer Region ohnehin, aber auch bundesweit. Nach meiner Recherche gab es zum Ende der 90er Jahre das erste Biomasseheizkraftwerk in Deutschland. In Rheinland-Pfalz entstand dann unseres als erstes, danach folgten noch weitere Anlagen“. Heute werden in Neubrücke jährlich rund 60 Millionen Kilowattstunden Strom per Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Damit ist das BHKW der größte Einspeiser von erneuerbaren Energien in der Region und könnte rein rechnerisch etwa 20.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen.

Darüber hinaus werden jährlich 16 Million Kilowattstunden Wärme über das angeschlossene Fernwärmenetz verteilt. Es hat eine Länge von 8,2 Kilometern und versorgt die umliegenden Gewerbe- und Industriekunden, wie zum Beispiel die Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld GmbH, das Rofu Kinderland, das Unternehmen Fissler und den Umwelt-Campus Birkenfeld mit umweltfreundlicher Wärme und leistet damit auch einen großen Beitrag zur CO2-Neutralität der Fachhochschule. „Die Nutzung der Wärme ist flexibel und kann noch ausgebaut werden, zum Beispiel wenn sich weitere Industriebetriebe ansiedeln“, erklärt Schiffmann. „Wir verwenden eine Kondensationsturbine mit geregelter Entnahme und produzieren genau so viel Wärme, wie wir benötigen. Die restliche Energie wird verstromt und ins Netz eingespeist. So können wir zum Beispiel auch rasch auf Kälteeinbrüche reagieren“.

Gewonnen wird die Energie dabei überwiegend aus Alt- und Resthölzern, zum Beispiel Möbelholz, das bei der Sperrmüllsammlung anfällt oder ausrangiertes Bauholz wie alte Dachstühle. Die Entsorgungsfachbetriebe sammeln das Holz an Wertstoffhöfen und Sammelstellen ein, trennen es nach Altholzklassen und schreddern es. Hinzu kommt ein weiterer Anteil an Industrieresthölzern sowie Waldrestholz, etwa geschredderte Zweige und Äste oder Käferholz. 65.000 bis 70.000 Tonnen Holz kommen so im Jahr in den Kessel der Anlage in Hoppstädten-Weiersbach. Durch innovative Filter- und Rauchgasreinigungssysteme werden die bei der Verbrennung freigesetzten Stoffe und Emissionen auf ein Minimum reduziert und liegen damit deutlich unter den Grenzwerten.